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MAXIME DU CAMP

MAXIME DU CAMP (1822–1894)
« Égypte, Nubie, Paléstine et Syrie, dessins photographiques recueillis pendant les années 1849, 1850 et 1851, accompagnés d’un texte explicatif et précédés d’une introduction par Maxime Du Camp, chargé d’une mission archéologique en Orient par le Ministère de l’Instruction publique »
Salzpapierabzüge 1852-54

1849 erhielt der Schriftsteller MAXIME DU CAMP, der das Verfahren der Kalotypie (Salzpapierabzüge von Papiernegativen) bei Gustave Le Gray erlernt hatte, den staatlichen Auftrag, für eine Ägyptenexpedition, um Monumente und Inschriften, sowie Natur und Landschaft fotografisch zu dokumentieren. Knappe zwei Jahre bereiste er zusammen mit seinem Freund Gustave Flaubert archäologisch interessante Stätten in Ägypten, Nubien, Palästina und Syrien und erstellte über 200 Papiernegative. Unter dem o.g. ausführlichen Titel erschien 1852-54 die erste fotografische Dokumentation des Orients als umfangreiches Mappenwerk, mit insgesamt 125 Motiven, das per Subskription in 25 wöchentlichen Lieferungen zu jeweils 5 Fotografien bezogen werden konnte.

Die von der Imprimerie Photographique von Louis-Desiré Blanquart-Evrard in Lille in größerer Auflage hergestellten Salzpapierabzüge zeichnen sich durch eine fein abgestufte, purpurschwarze Tonalität aus. Herausgeber des Mappenwerkes war das Pariser Verlagshaus Gide et Baudry. Mit dem Ziel einer archäologischen Mission, betrieb DU CAMP umfassende Vorstudien, bei denen er sich mit wissenschaftlichen Abhandlungen über den Orient beschäftigte und sich im unmittelbaren Umfeld namhafter Orientalisten und Ägyptologen aufhielt.

DU CAMP und Flaubert waren von einem inspirativen Exotismus fasziniert, den sie in dem Bild vom Orient, der Wiege aller Kultur, als eine vergessene Welt mit berauschenden Sinneseindrücke, verwirklicht sahen. Um sich diesem erklärten Wunschraum zu nähern, galt es vor allem die Reise in den “realen” Orient anzutreten. Mit dem “Präzisionsinstrument” Kamera, schuf DU CAMP exakte Dokumentation des Orients, in einer Zeit zwischen den Raubzügen durch die Kunstschätze Ägyptens und dem ersten publikumswirksamen Eintreten für deren Pflege und Bewahrung vor Ort. Die Reise zum Nil blieb sein einziges fotografisches Werk, danach widmete er sich ganz der literarischen Arbeit als Kunstkritiker, Feuilletonist und Schriftsteller.