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GARY CARSLEY 09.April - 28.Mai 2011

Der Garten der Pfade, die sich verzweigen /  
The Garden of the Forking Paths

Gary Carsleys neue Arbeit D.98 ist eine aus 10 großformatigen Tafeln bestehende fotografische Installation, die schwarzglänzende Silhouetten von Skulpturen des klassischen Altertums vor eine zusammenhängende Landschaft stellt. Die Ausstellung konstruiert über den umlaufen Fries der Tafeln im Galerieraum einen gefakten Park samt manipulierter Statuen. IKEA Gilbert Stühle, mit passgenauen identischen Bildmustern, sind voreinzelnen Tafeln aufgebaut.

Der Titel der Ausstellung Der Garten der Pfade, die sich verzweigen / The Garden of the Forking Paths ist der 1944 veröffentlichten Erzählung von Luis Borges El jardin de senderos que se bifurcan entnommen, aus der das Wort bifurcan wahlweise als Gabelung oder als Verzweigung übersetzt worden ist. Während Gabelung eine bereits existierende vorherbestimmte Trennung enthält, meint Verzweigung eine unerwartete Trennung oder Abspaltung, die eine singuläre Einheit gewaltsam teilt.

Diese Art der Bedeutungsverschiebung ist exemplarisch für Carsleys Arbeitsmethode. Er spielt insbesondere mit Oberflächen um sich bestehender Kategorien zu widersetzen. Carsley präsentiert hier zudem Gegensatzpaare wie: Fotografie und Skulptur, Fiktion und Realität, Landschaft und Portrait, Original und Kopie, das Klassische und das Zeitgenössische usw. In der Verflechtung von klassischer europäischer Bildsprache mit Darstellungen der australischen Pflanzenwelt, werden allgemeine historische und kulturelle Konstrukte beider Kontinente in Frage gestellt.

Carsley favorisiert die mediale Verunsicherung und legt eine Spur zu falschen Identitäten. Er mixt, mischt und verknüpft unterschiedliche Perfomance Strategien und bedient sich bei Techniken der Sub- und Trivialkultur wie Karaoke und Drag, deren Charakter er nachahmt.

weitere Ausstellungen:
2008
2005