Unter dem Titel "Falsche, fremde und andere Orte" zeigt die Sabine Schmidt Galerie die zweite gemeinsame Einzelausstellung des Malers, Zeichners, Objektemachers und Fotografen Hartmut Neumann. Im Fokus der Ausstellung stehen neben malerischen Werken vor allem seine fotografischen Arbeiten.
NEUMANN konstruiert Natur, die sich zwar aus erkennbaren Tieren und Pflanzen zusammensetzt, aber dennoch fremdartig erscheint. Er komponiert ausgestopfte Tiere, Pflanzen, natürliche Materialien und künstliche Erzeugnisse assemblageartig zu extrem künstlichen Bildwelten. Nachdem er diese fotografiert hat, zerstört NEUMANN die Arrangements wieder, sie überdauern einzig im Medium der Fotografie.
Während viele seiner früheren Arbeiten sich durch die überbordende Fülle und Vielfalt von Pflanzen und Tieren auszeichneten, erscheint die Natur in seiner aktuellen Serie „Feldordnungen“ streng strukturiert. Doch die hergestellte Ordnung in seinen Werken hat etwas sehr Morbides an sich. Die Farbigkeit ist reduziert, oftmals zeigen allein die, sich im Zentrum der Komposition befindenden Tiere einen schlichten grau-braunen Farbton. Eingefasst werden diese von ornamental angeordneten natürlichen Materialien wie Erde, Sand, Kieseln und Steinen. Die Sterblichkeit der Tiere wird auf zweifache Weise betont: durch die geordnete Konzentration der Komposition auf den Bildmittelpunkt und die Anordnung der präparierten Tiere. Bei allen ist der Kopf verdeckt oder so verfremdet, dass sich oft nur über den Titel erschließen lässt, um welches Tier es sich handelt.
Einen weiteren Schwerpunkt der Ausstellung bilden Arbeiten, die sich mit dem Thema des Kosmos befassen. Sowohl in seinen Fotografien als auch in der Malerei konstruiert NEUMANN außerirdische Welten aus Formen und Gegenständen, deren kosmologischer Charakter sich erst durch die Art und Weise erschließt, wie NEUMANN sie zueinander in Beziehung setzt.